Landwirte fordern Landwirtschaftskammer zu aktivem Bodenschutz auf
In einem Brief an Präsident Franz Titschenbacher äußern betroffene Landwirte Sorgen über die bisherige Kammerhaltung zu B68 neu und B70 neu.
Der Brief, datiert auf den 5. Februar 2024, stammt von Katja Maurer, Sprecherin der B68 neu-Betroffenen, und Sepp Archan, Sprecher der B70 neu-Betroffenen.
Boden als höchste Priorität
Die Landwirte betonen, dass der Schutz des Bodens angesichts globaler Herausforderungen, wie der Covid-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und dem Klimawandel, höchste Priorität habe. Dabei zitieren sie Bundesminister Norbert Totschnig, der mahnt: „Beim Schutz des Bodens dürfen wir keine Zeit verlieren!“ Die Landwirtschaftskammer Steiermark als Interessensvertretung für die steirischen Bauern müsse demnach den Bodenschutz als eine ihrer zentralen Aufgaben betrachten.
Aufforderung zum klaren „NEIN“
Die Betroffenen geben in ihrem Brief zu verstehen, dass sie bisher von der Landwirtschaftskammer ignoriert wurden und vermissen eine klare Positionierung sowie Unterstützung seitens der Kammer. Ihr Hauptanliegen ist der Erhalt des Ackerbodens, der durch die geplanten Straßenbauprojekte unwiederbringlich verloren gehen würde. Sie appellieren an die Landwirtschaftskammer, aktiv gegen den beabsichtigten Bodenraub vorzugehen und ein klares „NEIN“ zu den Projekten auszusprechen.
Regionale Versorgung in Gefahr
Die Landwirte unterstreichen die Bedeutung der regionalen Versorgung mit Lebensmitteln, insbesondere in Krisenzeiten. Die beiden Straßenbauprojekte würden jedoch wertvollen Ackerboden versiegeln und somit die regionale Arbeit der Bauern gefährden. Sie fordern von ihren Bauernvertretern mehr Sensibilität und Wertschätzung in der schwierigen Erwerbssituation und erwarten eine eindeutige Positionierung gegen den Bodenraub.
Bodenraub stoppen
Die Betroffenen betonen, dass ihre Äcker die Grundlage ihrer Existenz seien und durch nichts ersetzbar. Sie fordern ein Ende des Bodenraubes für Straßen und machen deutlich, dass Bodenschutz gleichzeitig Klimaschutz bedeutet. Als Vertreter zahlreicher betroffener Bauern in der Südost- und Weststeiermark erwarten sie eine zeitnahe Stellungnahme von der Landwirtschaftskammer und behalten sich weitere Protestmaßnahmen vor. Ein Gespräch in Graz bieten sie zur Klärung der Angelegenheit an.
Grüne Unterstützung
Die Reaktion der Grünen, vertreten durch Andreas Lackner, Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern Steiermark, unterstützt den offenen Brief. Lackner kritisiert die bisherige Zurückhaltung der Landwirtschaftskammer und betont die Notwendigkeit, landwirtschaftliche Flächen zu schützen. Er ruft politische Entscheidungsträger dazu auf, den Widerstand der Initiativen ernst zu nehmen und gemeinsam für den Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen in der Steiermark einzutreten.
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