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Trendumkehr? Social-Media-Nutzung bei der Jugend soll zurückgehen

Trendumkehr? Social-Media-Nutzung bei der Jugend soll zurückgehen

Welche Sozialen Netzwerke werden von jungen Menschen in Österreich gerne genutzt? Gibt es einen Unterschied zwischen Mädchen und Burschen?

von Carolina Jakubovic
3 Minuten Lesezeit(570 Wörter)

Saferinternet.at hat mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes heuer wieder die Social-Media-Favoriten von Österreichs Jugendlichen ermittelt. Auch wenn es an der Spitze nur geringe Verschiebungen gibt, zeigt sich, dass die Nutzung von sozialen Netzwerken durch Jugendliche zurückgeht. Vor allem WhatsApp und YouTube haben massiv an Nutzerinnen und Nutzern verloren. Deutliche Zugewinne verzeichnet einzig die Instant-Foto-App BeReal.

400 Jugendliche befragt

Die Datenerhebung wurde mit Unterstützung des Jugendstaatssekretariates im Bundeskanzleramt umgesetzt und vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführt. Befragt wurden 400 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren aus ganz Österreich. „Die Studie zeigt einmal mehr, dass soziale Medien ein bedeutender Teil des Lebens junger Menschen sind. Gerade deswegen ist es uns wichtig, auch aufzuzeigen, dass soziale Medien nicht immer die Realität abbilden. Oftmals werden nur die Sonnenseiten des Lebens gezeigt, aber auch die absichtliche Verbreitung von Falschinformationen nimmt ständig zu. Gemeinsam mit Saferinternet.at stellen wir ein umfassendes Service-Paket für Jugendliche, Eltern, Lehrer und Vereine bereit“, so Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm.

Starke Verluste für WhatsApp und YouTube

Die Nummer eins der beliebtesten Internetplattformen österreichischer Jugendlicher ist auch in diesem Jahr WhatsApp (Nutzung insgesamt: 76 Prozent, davon 77 Prozent täglich), knapp gefolgt von Instagram (insg. 71 Prozent, davon 68 Prozent tägl.) und YouTube (insg. 70 Prozent, davon 51 Prozent tägl.). Allerdings haben vor allem WhatsApp mit minus 20 Prozentpunkten und YouTube mit minus 24 Prozentpunkten massive Rückgänge zu verzeichnen. Durch die Vielzahl an Plattformen mit teilweise sehr ähnlichen Funktionen verlieren etablierte soziale Netzwerke bei den 11- bis 17-Jährigen zunehmend an Bedeutung. So findet die Kommunikation zwischen Jugendlichen längst auch über andere Kanäle als WhatsApp statt. Vor allem bei den Jüngeren verliert auch YouTube immer mehr an Relevanz, da inzwischen alle großen Netzwerke auf die Einbindung von Videos setzen. Möglicherweise spielt auch die zunehmende Nutzung etablierter Plattformen durch die eigenen Eltern bzw. Großeltern eine Rolle. Um sich abzugrenzen, wandern Jugendliche verstärkt von großen Diensten ab und wenden sich neueren Plattformen zu, auf denen sie sich noch ungestört fühlen.

Größter Zuwachs bei BeReal

Auf Platz vier des diesjährigen Jugend-Internet-Monitors landet TikTok: Die Video-App konnte die Foto-Sharing-App Snapchat erstmals überholen. 72 Prozent der Jugendlichen nutzen die App täglich. Die beiden Netzwerke liegen jedoch weiterhin nah beieinander. Snapchat hat dabei im Jahresvergleich mit minus 8 Prozentpunkten den drittstärksten Verlust zu verzeichnen. Weiterhin in den Top sechs vertreten ist die digitale Pinnwand Pinterest mit einer Nutzung von insgesamt 42 Prozent. BeReal konnte auch dieses Jahr weiter zulegen und landet mit dem größten Zuwachs von plus 13 Prozentpunkten nun auf Platz 8. Zulegen konnte auch X (vormals Twitter) mit plus sechs Prozentpunkten. Wieder zurück in den Top 14 ist dieses Jahr Telegram mit einer Nutzung von insgesamt 18 Prozent.

ChatGPT wird von Jugendlichen regelmäßig genutzt

Im Rahmen des Jugend-Internet-Monitors wurde die Nutzung von generativen Chatbots abgefragt, konkret von ChatGPT. Dabei zeigte sich, dass 71 Prozent der befragten Jugendlichen dieses Tool zumindest schon einmal genutzt haben, vor allem männliche Jugendliche (78 Prozent). Auffallend ist, dass es keinen Unterschied zwischen der Altersgruppe der 11- bis 14-Jährigen (70 Prozent) und der 15- bis 17-Jährigen (71 Prozent) gibt. Genutzt wird ChatGPT vorrangig direkt auf der Plattform OpenAI (81 Prozent), gefolgt vom Snapchat-Chatbot My AI (28 Prozent). Nur 8 Prozent nutzen ChatGPT über Microsofts Suchmaschine Bing. Geschlechterspezifische Unterschiede gibt es vor allem beim Chatbot My AI, der hauptsächlich von weiblichen Jugendlichen (41 Prozent, Jungs: 19 Prozent) genutzt wird.

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