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Symbolfoto
Das Bild zeigt ein weinendes Mädchen.
Eine damals 12-jährige Wienerin soll offenbar von mehreren Personen sexuell missbraucht worden sein.

Neue Erkenntnisse: 12-Jährige monatelang sexuell missbraucht

Schreckliche Szenen sollen sich gleich mehrmals in Wien vor mehr als einem Jahr ereignet haben. Eine damals 12-Jährige wurde mehrfach sexuell missbraucht - in einem Fall soll sogar Gewalt angewendet worden sein.

von Phillip Plattner
Phillip Plattner Online-Redakteur Kärnten Steiermark
3 Minuten Lesezeit(597 Wörter)

Im Fall des mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs eines zwölfjährigen Mädchens in Wien durch 17 Beschuldigte – wir haben berichtet – ist in einem Fall auch Gewalt angewendet worden. Der Verdächtige in dieser Causa, ein 16-jähriger Syrer, wurde festgenommen. Bei den restlichen Taten, die sich zwischen Februar und Juni 2023 abgespielt haben, wurde das Opfer derart unter Druck gesetzt, dass es mitmachte, so Florian Finda, stellvertretender Leiter des LKA Süd, am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Ein Verdächtiger ist volljährig

Aufgrund des jungen Alters handelt es sich aber auch in den Fällen, wo keine Gewalt im Spiel war, um schweren sexuellen Missbrauch einer Unmündigen. Da die Verdächtigen auch Aufnahmen von den Taten filmten bzw. fotografierten, wird ihnen auch die Herstellung von Missbrauchsdarstellung von Minderjährigen vorgeworfen. Ermittelt wird insgesamt gegen 17 Personen, von denen aber nur eine Person volljährig (19) ist. Darunter zwölf minderjährige Burschen im Alter zwischen 14 und 18. Zwei Verdächtige sind noch keine 14 Jahre alt, somit nicht strafmündig und können daher nicht strafrechtlich belangt werden. Zwei Täter sind noch unbekannt.

Beschuldigte sind alle polizeibekannt

Am 29. Februar wurden zeitgleich bei 13 Verdächtigen Hausdurchsuchungen durchgeführt und diese dann zur Einvernahme gebracht. Die Beschuldigten – die allesamt bereits polizeibekannt waren – zeigten sich nur teilweise geständig bzw. leugneten die Taten. Eine Person leistete bei der Einvernahme Widerstand und wurde festgenommen, alle anderen wurden auf freiem Fuß angezeigt. Das Mädchen, eine inzwischen 13-jährige Wienerin, wird von einer Opferschutzeinrichtung betreut. Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

Von Februar 2023 und Juni 2023

Die Beschuldigten und das Opfer hatten einander über einen der Verdächtigen kennengelernt, mit dem die damals Zwölfjährige zunächst Zärtlichkeiten ausgetauscht haben soll. Über diesen kam das Mädchen in Kontakt zu den weiteren Burschen, die einander alle aus Parkanlagen in Wien-Favoriten kannten. In weiterer Folge kam es zu Übergriffen, wobei sich diese auf einen Zeitraum zwischen Februar 2023 und Juni 2023 erstreckt und in Parks, Stiegenhäusern, Toilette-Anlagen und Garagen im zehnten Wiener Gemeindebezirk – Wohnort des Mädchens und der meisten Verdächtigen – stattgefunden haben sollen. In einem Fall wurde auch ein Hotelzimmer angemietet und das Mädchen laut Polizei von mehreren Burschen missbraucht.

Auch gibt es Video-Aufnahmen

Im April sei das Mädchen von einem 16 Jahre alten, aus Syrien stammenden Jugendlichen mit Gewalt zur Duldung geschlechtlicher Handlungen gezwungen worden, berichtete Florian Finda, stellvertretender Leiter des mit den Ermittlungen betrauten LKA Süd. Ob es sich dabei um eine Vergewaltigung oder ein anderes Missbrauchsdelikt gehandelt hat, „obliegt der rechtlichen Beurteilung der Staatsanwaltschaft“, sagte Finda. In der Pressekonferenz war vom Verdacht auf schweren sexuellen Missbrauch einer Unmündigen (§ 206 StGB) sowie der Herstellung von sexualbezogenem Missbrauchsmaterial eines Kindes im Sinn des § 207a StGB die Rede. Demnach hatten die Täter die inkriminierten Handlungen teilweise gefilmt und sich über soziale Medien bzw. WhatsApp-Chats gegenseitig zugeschickt. Einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde das Material laut Polizei nicht.

Anzeige erstattet

Das Mädchen – die Betroffene ist inzwischen 13 Jahre alt und österreichische Staatsbürgerin – hatte im Oktober in Begleitung ihrer Mutter und ihres festen, 13 Jahre alten Freundes eine Polizeiinspektion aufgesucht und von den zahlreichen Übergriffen berichtet. Es wurde eine Opferschutzeinrichtung beigezogen und in weiterer Folge Anzeige erstattet. Die Beschuldigten weisen unterschiedliche Nationalitäten auf: unter ihnen befinden sich Österreicher, Burschen mit türkischen Wurzeln, aber auch ein junger Italiener und ein junger Serbe. Sie sollen teilweise schon Vorstrafen aufweisen. In Bezug auf die Missbrauchshandlungen befindet sich aktuell keiner von ihnen in U-Haft. (APA / red, 1.3.24)

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 01.03.2024 um 15:24 Uhr aktualisiert

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