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Debatte über Verantwortung nach A13-Lkw-Schneechaos enfacht

Nachdem vergangenen Freitag im Zuge der Schneefälle die Tiroler Brennerautobahn vor allem aufgrund hängen gebliebener Lkw für rund zehn Stunden gesperrt worden war, ist am Sonntag eine politische Debatte enfacht.

von Julia Waldhauser
Teamfoto von 5min.at: Julia Waldhauser ist für die Online-Redaktion Graz tätig.
2 Minuten Lesezeit(489 Wörter)

Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) nahm wie auch die FPÖ den Autobahnbetreiber Asfinag in die Pflicht. Die NEOS wiederum hätten auch die Polizei zur Verhinderung der Situation am Zug gesehen.

Asfinag in der Kritik

Der stark vom Verkehr belastete Alpenraum „birgt aufgrund des Wetters und der Höhenlage besondere Gefahren in sich. Hier braucht es seitens der Asfinag als zuständige Autobahnbetreiberin sicher klare Analysen und entsprechende Schlussfolgerungen, wie solche Situationen künftig vermieden werden können“, sagte Mair gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ (Sonntags-Ausgabe).

Transitchaos im Brennerverkehr

Auch die Transitlobby sei mitverantwortlich gewesen: „Die frühzeitigen und ausführlichen Warnungen des Landes und der Geosphere wurden augenscheinlich nicht ernst genommen“, ärgerte sich Mair und kritisierte die mangelnde Ausstattung der Fahrzeuge. „Zahlreiche Lkw waren ohne der notwendigen Winterausstattung unterwegs und haben mit der Missachtung von Überholverboten enorme Staus verursacht. Außerdem schicken die internationalen Spediteure ihre Fahrer unvorbereitet, uninformiert und mit enormem Zeitdruck durch ganz Europa und über den Brenner.“

„Funktionierendes überregionales Kontrollsystem“ vermisst

FPÖ-Verkehrssprecherin LAbg. Evelyn Achhorner meinte in einer Aussendung, dass die Situation vermeidbar gewesen wäre und ortete ebenfalls Verfehlungen bei der Asfinag: „Es kann einfach nicht sein, dass die Verantwortlichen der Asfinag so versagt haben und damit das ganze Land lahmgelegt wurde.“ Sie vermisse ein „funktionierendes überregionales Kontrollsystem“. Gerade an so einem Tag müsse „lückenlos kontrolliert werden“, fügte sie hinzu.

Verwunderung über Lkw ohne Winterausrüstung

Auch NEOS-LAbg. Birgit Obermüller wunderte sich, „dass Lkw ohne Winterausrüstung überhaupt auf die Autobahn auffahren durften und es diesbezüglich keine Kontrollen gab“. Mair könne zudem die Polizei in ihrer Kritik die Polizei nicht außen vor lassen, sagte Obermüller. Die Straßenverkehrsordnung regle „nämlich ganz klar, dass bei Gefahr im Verzug zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung des Straßenverkehrs die Polizei an die Stelle der an sich zuständigen Behörden tätig werden muss und Maßnahmen zur Sicherung und Lenkung des Verkehrs treffen kann“.

Schnee-Chaos auf Tirols Autobahnen

Die Niederschläge am Freitag, die stellenweise bis zu 70 Zentimeter Neuschnee mit sich brachten, hatten auf Tirols Autobahnen teilweise zu Chaos und massiven Staus geführt. Die Brennerautobahn musste ab Mittag bis 22 Uhr gesperrt werden. Zu den Behinderungen war es nach Angaben des Landes durch mehrere „schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge“ gekommen, die auf der Autobahn hängen geblieben waren. Weitere Lkw versuchten, diese Fahrzeuge zu überholen, und blieben ebenfalls hängen. Diese Lkw-Fahrer nutzten trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen. Fahrzeuge und vor allem auch Räumfahrzeugen war der Weg versperrt, ein Durchkommen nicht mehr möglich.

Über 150 Lkw im Stau eingeschneit

In der Folge mussten mehr als 150 Schwerfahrzeuge – bei anhaltendem Schneefall – mit großem Aufwand auf einem Abschnitt von rund drei Kilometern einzeln abgeschleppt werden. 300 Personen, die bis zu zehn Stunden lang im Stau standen, wurden von zahlreichen Einsatzkräften versorgt. (APA/red. 25.2.2024)

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