Listerien-Drama forderte fünf Tote: Jetzt wurde Urteil gefällt
Dem ehemalige Chef der inzwischen geschlossenen Käserei Gloggnitz wurde am Donnerstag der Prozess gemacht. Er musste sich unter anderem wegen fünf Todesfälle bekennen. Jetzt steht das Urteil fest.
Ihm wird mehrfache grob fahrlässige bis schwere Köperverletzung vorgeworfen. Der Grund: In einem Käse sollen tödliche Listerien gewachsen sein, das Milchprodukt wurde zwischen 2020 und 2022 verzehrt, mehrere Personen sind gestorben, viele wurden schwer krank – wir haben berichtet. Heute Mittag wurde er verurteilt.
Vorwürfe stets bestritten
13 Monate Haft stehen dem Geschäftsmann nun bevor. Der Schuldspruch ist nicht rechtskräftig. Angeklagt worden war der 39-Jährige wegen grob fahrlässige Tötung, grob fahrlässige schwere Körperverletzung und grob fahrlässige Körperverletzung. Der Angeklagte hat die Vorwürfe stets bestritten. Der aus Serbien stammende Mann soll Hygienebestimmungen missachtet und vom Lebensmittelinspektor aufgetragene Mängelbehebungen auch aus finanziellen Gründen nicht durchgeführt haben. „Dass die Listerien aus ihrem Unternehmen stammen, war vollkommen klar“, sagte die Einzelrichterin bei der Urteilsbegründung.
Prozess wird Mitte März weitergeführt
Teilaspekte des Verfahrens wurden am Donnerstag ausgeschieden. Betroffen waren zwei ursprünglich vom Strafantrag umfasste Listerien-Infektionen ebenso wie die neu hinzugekommenen Vorwürfe der Untreue, der Nötigung und der vollendeten sowie versuchten Körperverletzung. Diese Punkte sollen am 14. März am Landesgericht Wiener Neustadt behandelt werden. Befragt werden an diesem Tag auch mehrere weitere Zeugen. (APA/red.15.2.24)
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